Corona und die Cloud: Der neue Status Quo der Digitalisierung


Die Covid-19-Pandemie beschleunigt die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft in noch nie dagewesenem Ausmass. Cloud-Services beweisen sich in dieser Phase als schnelle und effiziente Lösung. Was bedeutet das für Unternehmen?

Covid-19 treibt die Digitalisierung massiv voran. Dieser Befund ist seit dem Ausbruch der Pandemie – und insbesondere seit den nationalen Lock-Downs ab Mitte März 2020 – immer wieder zu lesen. 

Und tatsächlich hat sich viel verändert. Die Arbeit im Homeoffice wurde zur neuen Normalität, Videokonferenzen sind nun Alltag und Remote Working und Collaboration werden auch nach den Lockerungen bleiben. Darüber hinaus treibt der Alltag mit Sicherheitsabstand die Digitalisierung auch in Bereiche, die bislang eher als Schlusslichter der Entwicklung galten: die Schulen und das Gesundheitswesen.

Doch dies sind nur die offensichtlichen Veränderungen. Auch eine Ebene tiefer, bei der Infrastruktur, zeigt sich ein grundlegender Wandel. Cloud-Services halten einen wichtigen Teil des Business am Laufen. Sie sorgen für eine reibungslose Integration von Daten in die kurzfristig aufgesetzten Heimbüros der Mitarbeitenden. Sie bilden die Basis der meisten E-Commerce-Systeme, die heute mehr genutzt werden als je zuvor. Und sie bieten die nötige Flexibilität, die es in Zeiten der Krise und des Neubeginns braucht – es stehen immer genau die Ressourcen zur Verfügung, die gerade nötig sind.

Was wir hier beobachten, ist mit grosser Wahrscheinlichkeit der neue Status Quo der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft – und er wurde schneller herbeigeführt als es sich Zukunftsforscher noch vor ein paar Monaten erträumt hätten.

Nur was bedeutet das nun für Unternehmen? 

Sie müssen nach einer Phase des intuitiven Krisenmanagements ihre Systeme in diesem neuen Status Quo stabilisieren. Cloud Services beweisen sich in Zeiten der Krise zwar als schnelle Lösung, können ihr Potenzial aber nur als Teil der gesamten Digitalstrategie nachhaltig entfalten. Und hier sollten Entscheidungen sorgsam getroffen werden.

Ein Beispiel: Ein grosser Teil der Videoconferencing- und Collaboration-Anwendungen, die europäische Unternehmen in den vergangenen Wochen in noch nie dagewesenem Ausmass nutzten, stammt aus den USA oder aus Asien. Beim Videokonferenzanbieter Zoom etwa explodierte die Nutzung mit Corona, doch vielen erscheint er mittlerweile als zu unsicher – sie verbannen Zoom aus ihren Unternehmen. Viele dieser Anwendungen sind vor allem deshalb problematisch, weil damit auch geschäftskritische Assets und Prozesse in den Clouds der Hersteller betrieben werden. Ausserdem steigt das Risiko eine Lock-Ins erheblich, wenn einmal alle Standardvertragsklauseln akzeptiert sind.

CIOs und Digitalchefs kommt in dieser Phase des schnellen Wandels also eine besonders tragende Rolle zu. Sie müssen für Business Continuity sorgen und gleichzeitig die Digitalisierung weiter voran treiben um Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Und sie dürfen dabei nicht vergessen, dass schneller Wandel immer auch unerwartete Risiken mit sich bringt – insbesondere bei Infrastruktur-Entscheidungen.

Fazit: 

  • Cloud-Services und Cloud-Infrastruktur sorgen in der Coronavirus-Pandemie für Sicherheit und Kontinuität.
  • Unternehmen mit weit fortgeschrittener Cloud-Strategie können in Krisenzeiten flexibler agieren und haben einen deutlichen Wettbewerbsvorteil.
  • Wer die perspektivischen Fragen zu Datenhoheit, Lock-In oder Sicherheit rechtzeitig stellt, beugt systematisch neuen Risiken vor.

Über den Autor

Gerald Dürr

Gerald Dürr

Director of Business Development

Gerald verfügt über umfassende Erfahrung in der Beratungsbranche und übernahm verschiedene Führungspositionen in der Finanzdienstleistungsbranche. Er hat für Beratungsunternehmen wie KPMG’s Corporate Finance Practice und FehrAdvice & Partners gearbeitet, wo er Unternehmen mit tiefgreifenden Erkenntnissen aus dem neu entstehenden Bereich der angewandten Verhaltensökonomie beriet. Gerald war Finanzmanager und Mitglied des Führungsteams eines in der Schweiz ansässigen Finanzdienstleistungsunternehmens.

Gerald hat einen Master-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre.

Weitere Interessen: Familie und Sport

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